Wenn heute in unserem (Er-)Leben etwas schief läuft, liegt es oft daran, dass wir aufgrund früherer Erfahrungen zu Überzeugungen über uns selbst und die Welt gelangt sind, die einengend oder negativ sind. Ich nenne sie »Kernüberzeugungen«. Sie schaffen einen Konflikt in uns zwischen dem, was wir glauben zu sein, und dem, der wir tatsächlich sind.
Eine Kernüberzeugung, die bei Menschen weit verbreitet ist, lautet zum Beispiel: »Ich habe es nicht verdient …« Diesen Satz vollendet jeder aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen unterschiedlich: »Ich hab es nicht verdient, glücklich zu sein«, »… geliebt zu werden«, »… dass meine Bedürfnisse erfüllt werden« oder ähnliches. Gleichzeitig drängt aber unser Wesenskern nach Entfaltung. Er will glücklich sein. Er will sich geliebt fühlen. Er will seine Bedürfnisse befriedigt haben – einfach weil es unser Geburtsrecht ist.
Dieses Dilemmas sind sich Menschen selten bewusst. Dabei ist es die Ursache für die meisten Schwierigkeiten, Einschränkungen und Symptome, die sie erfahren. Und das läuft im »Untergrund« ab: Menschen sind wütend, dass sie nicht haben, was ihnen eigentlich zusteht. Auch die Trauer wird nicht gelebt, die mit dem Eingeständnis einhergehen würde, dass sie nicht hatten, was sie gehabt haben sollten.
Ein Beispiel: Ich möchte beruflich vorankommen, glaube aber fest daran, dass es gefährlich ist, erfolgreich zu sein. Und noch eins: Ich will mein Leben leben, bin aber sicher, dass ich die Zuneigung von Menschen verliere, wenn ich nicht darauf achte und das beherzige, was sie von mir erwarten.