Lapacho wird aus der Rinde des südamerikanischen Lapachobaumes hergestellt und hauptsächlich als wohlschmeckender Tee zubereitet. Schon die Inkas und Azteken nutzten die Extrakte der Rinde, um zu heilen. Mittlerweile wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Genuss von Lapacho den Blutzucker reduziert und damit die Behandlung von Diabetes unterstützt.

Außerdem regt er die Produktion der roten Blutkörperchen an, was bei der Therapie von Geschwüren, Asthma, Rheuma und vielen weiteren Erkrankungen von Bedeutung ist. Dieses Buch bietet Rezepte für Tees, Speisen und Pflegemittel auf der Basis der Lapachorinde sowie eine Reihe von Tipps zur Behandlung von Alltagsbeschwerden von Akne bis Zahnschmerzen.

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Inhaltsverzeichnis

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Leseprobe

Von Akne bis Zahnschmerzen – mit dem Wissen der Azteken heilen

Lapacho: Tee der Götter – ein gewichtiger Name für ein Produkt aus einer bestimmten Baumrinde, die sich rein äußerlich nicht von anderen unterscheidet. Allerdings wird Lapacho (sprich: lapatscho) in der südamerikanischen Volksmedizin schon seit Jahrhunderten angewendet. Nicht nur zur Behebung von Symptomen wie Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen und Fieber, sondern auch im Kampf gegen Krebs, Allergien, Diabetes und Leukämie.

Lapacho heilt vielzählige unterschiedliche Beschwerden und Begleiterscheinungen schwerer Krankheiten auf angenehme und einfache Weise. Es scheint unglaublich, dass ein Pflanzenbestandteil allein so viele Möglichkeiten in sich tragen soll. Vielleicht nutzen die Götter diesen Baum tatsächlich dazu, heilende Energien zu verbreiten.

Beschäftigt man sich mit diesem Baum, stellt sich bald die Frage, warum man seine Wirkstoffe und Heilerfolge bisher kaum wissenschaftlich erforscht hat. In Südamerika wurde die Anwendung von Lapacho sogar verboten. Doch warum investiert man Gelder in Milliardenhöhe in die Entwicklung teurer chemischer Präparate, wenn man mit Holz und Wasser soviel bewirken kann?

Eine Antwort auf diese Fragen zu finden fällt schwer. Es hat dies zur Folge, dass Eigenschaften und Wirkungen von Lapacho nur selten mit Hilfe von wissenschaftlichen Forschungsergebnissen belegen können. Um dennoch einen ausreichenden Hintergrund zu schaffen, habe ich mich in die Heilpraktiken südamerikanischer Indianer vertieft und stelle deren Verwendung von Lapacho dar. Darüber hinaus will ich Ihnen einen Überblick über die botanischen Merkmale dieses Baums geben, da man durch sie Rückschlüsse auf die medizinische Wirkung ziehen kann. Die wenigen Forschungsergebnisse, die bezüglich Lapacho veröffentlicht wurden, sind im Literaturverzeichnis aufgeführt.

Hauptsächlich habe ich mich in diesem Buch aber den Anwendungsmöglichkeiten von Lapacho gewidmet. Sie lernen die unterschiedlichen Methoden kennen, mit deren Hilfe Sie es einsetzen können, und ich werde Ihnen die Stärken des Lapacho vorstellen und erläutern. Durch die detaillierten Anleitungen und Tipps will ich Ihnen helfen, Ihr individuelles Heilprogramm zusammenzustellen.

Die Geschichte: Mythen und HeiItraditionen

Betrachtungen bezüglich der Geschichte des Lapachobaums müßten eigentlich mit der Frage beginnen, wie lange es dieses Heilmittel schon gibt. Doch ist sie genauso schwierig zu beantworten wie die Frage nach dem Alter der Erde, des Himmels und des Windes. Daher wollen wir die Geschichte des Lapacho aus einer anderen Perspektive darstellen, nämlich indem wir uns diesen Baum mit den Augen der Naturvölker, den Bewohnern der Anden, des Amazonas und der Urwälder, ansehen.

Seine und ihre Geschichte ist eng miteinander verwoben, denn der Lapachobaum stammt aus Lateinamerika. Zudem begründet das Naturverständnis der Indianer diese enge Verbindung. Die Geschichte aller Elemente und Erscheinungen in ihrer Umgebung erachten sie als ihre eigene, daher sind sie untrennbar miteinander verbunden. Der Lapachobaum ist aus ihrer Sicht ein betagtes »Wesen«.

Darüber hinaus erkennen sie in jedem Bestandteil der Natur, in den Pflanzen, den Tieren, den Seen und Wäldern, aber auch in den unterschiedlichen unsichtbaren Phänomenen eigenständige Wesen: Dämonen und Götter. Sie verursachen Krankheiten, rufen Ängste hervor, helfen und heilen. Sie stehen in einem großen Zusammenhang, in dem sie sich gegenseitig beeinflussen, voneinander abhängen und sich jeweils bedingen.

Geschenk der Götter

Wie alle Heilpflanzen betrachten die Naturvölker auch den Lapachobaum als ein Geschenk der Götter. Diese brachten ihn auf die Erde und zeigten dem Menschen, wie er mit dieser heiligen Pflanze umzugehen hat, wie er durch Gebete, Zauberworte und Rituale die verborgenen Kräfte in ihr aktivieren kann und schufen so die Basis für eine starke, magische Heilkunst.

Ebenso zeigten die Götter den Menschen einen Weg der Kommunikation mit ihnen. Den auserwählten Heilem wurde offenbart, wie sie Krankheitsursachen erkennen können. Dazu lasen sie zum Beispiel aus den Mustern, die auf den Boden geworfene Maiskörner, Bohnen und Muscheln bildeten. Außerdem lernten sie, die Qualitäten der Winde zu unterscheiden, Wolkenformationen zu interpretieren und die Rufe von Tieren zu verstehen. Da alle natürlichen Erscheinungen unmittelbar miteinander verknüpft sind, kann man über jede einzelne wiederum Rückschlüsse auf den Gesamtzusammenhang ziehen. Hat man diese Gesamtheit begriffen, versteht man auch das Individuum.

Heiler

Die Kenntnisse der Heiler existieren schon lange Zeit und werden immer noch erweitert. Ihr geheimes Wissen stammt aus der Vergangenheit, sie erhielten es von ihren Vätern und Vorvätern. Von den Göttern sind sie ermächtigt, zu heilen und die Kräfte der Natur zu nutzen. Sie kennen die Wirkungen von Wurzeln und Blättern, von Blüten und Zweigen, die sie in Form von Amuletten und Salben, Tees und Räucherungen verfügbar machen.

Apotheker und Pflanzenheilkundler

Die Azteken unterschieden die unterschiedlichsten Typen von Heilem, die sich jeweils auf einzelne Therapieformen spezialisiert hatten. Schon damals gab es »Apotheker« und Kräuterkundige, die die Heilwirkung von Hunderten von Pflanzen, Hölzern, Steinen und anderen Substanzen kannten. Sie verkauften diese nicht nur, sondern besaßen auch das Wissen um deren Anwendung. Ebenso gab es bei den Inkas Pflanzenheilkenner, die ein ebenso tiefes wie komplexes Wissen besaßen, das man heutzutage als legendär bezeichnen muß.

Noch heute gibt es in den Urwäldern Südamerikas traditionell lebende Stämme, die über ein umfassendes pflanzenheilkundliches Wissen verfügen, zum Beispiel die Kallawaya, die Kräuterkundler der Anden. Kallawaya findet man in der gesamten Andenregion, in Argentinien, Bolivien, Peru und Chile. Man nennt sie seit Tausenden von Jahren die »Herrn der Medizinbeutel«. In der Übersetzung bedeutet ihr Name »der, der mit der Medizin auf seinen Schultern reist«. Sie verwenden über 1.000 Arzneipflanzen in unterschiedlichster Form, kein anderes Naturvolk dieser Erde verfügt über derartige Kenntnisse.

Archäologen bestätigen, dass die Kallawaya schon vor mehreren hundert Jahren eine hochspezialisierte Art von Chirurgie praktizierten. Noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts wanderten die »reisenden Ärzte« durch Bolivien, Chile, Argentinien, Ecuador und Peru, wie sie es schon seit Jahrhunderten taten. Heutzutage haben sich die meisten von ihnen in Städten und Dörfern niedergelassen und behandeln dort ihre Patienten. Auch von Schulmedizinern in Südamerika werden ihre Heilmethoden sehr geschätzt.

Schamanen und Medizinmänner

Schamanen und Medizinmänner besitzen ebenfalls weitreichende Kenntnisse über Heilsubstanzen und deren Anwendung. Wie die Apotheker oder Heilpflanzenkundler sind auch sie Erben einer langen Tradition. Ihr Umgang mit Kräutern setzt jedoch eine gewisse seherische Fähigkeit voraus. Durch Träume, Trance oder andere bewusstseinsverändernde Zustände sind sie in der Lage, die »unsichtbare« Welt der Götter und Pflanzengeister zu besuchen, um dort Heilgeheimnisse kennenzulernen. Während ihr Körper in der sichtbaren Welt verweilt, wandern sie mit ihrem bewussten Selbst in weit entfernte Dimensionen. Dort suchen sie nach den Ursachen von Krankheiten und den geeigneten Heilpflanzen und -methoden, mit denen sie Angehörige ihres Volkes behandeln können.

In Mittel- und Südamerika verwenden Schamanen viele Methoden, um solche Bewusstseinszustände zu erreichen. Sie kennen eine Vielzahl von Pflanzen, die sie einsetzen können, um Zugang zu dieser unsichtbaren, heiligen Welt zu erlangen. So benutzen zum Beispiel peruanische Schamanen ein starkes Getränk, das sie aus der bewusstseinsverändernden Pflanze Ayahuasca – übersetzt bedeutet dies »Rebe der Seele« – zubereiten; sie werden daher Ayahuasqueros genannt.

Nehmen die Schamanen dieses Getränk zu sich, kommen sie mit den Geistern in Kontakt, sie versetzen sich in einen Zustand, in dem sie diese besser sehen und hören können. Die Ayahuasqueros behaupten, dass sie durch die Anwendung dieser Pflanze nicht nur ihr Wissen vervollständigen, sondern auch ihr Gedächtnis bezüglich vergessener, heiliger Geheimnisse verbessern und die Verbindung mit der Natur vertiefen. Sie erhalten auf diesem Weg Informationen, die es ihnen ermöglichen, Krankheiten zu erkennen und ganzheitlich zu behandeln. Auch Experten schätzen diese Heiler aufgrund ihrer telepathischen und prophetischen Fähigkeiten sehr, aber auch wegen ihres umfangreichen Wissens sind sie hoch angesehen.

Curanderos und Hexen

Neben den hochspezialisierten Heilkundigen gibt es noch viele Volksheiler in Lateinamerika, die keiner besonderen Kategorie zuzurechnen sind, sondern allgemeine Behandlungen vornehmen. Sie werden Curanderos genannt, der Name leitet sich von dem Wort curare (übersetzt: heilen) ab. Es handelt sich um Magier oder Hexen, die Heilmethoden mit okkultem Wissen kombinieren. Oftmals sind es ältere Dorfbewohner, die diese Position besetzen, jeder kennt sie. Teilweise übernehmen aber auch Nachkommen von traditionellen Heilem diese Aufgabe, sie entwickeln neue Methoden, begründen Kulte und verbreiten Offenbarungen. Ihre Praxen befinden sich meist auf dem Land, nicht weit entfernt von den Großstädten, oder sie leben in entlegenen Dörfern. Manchmal findet man sie aber auch in den besseren Gegenden einer Großstadt, wo wohlhabende Menschen wohnen.

Selbstverständlich gibt es auch Ärzte, Praxen und Krankenhäuser wie wir sie kennen, in denen die neuesten, modernsten Heilmethoden und -mittel angewendet werden. Doch verschwimmen die Grenzen zwischen den traditionellen Volksheilkünsten und der Schulmedizin immer mehr. Die Ärzte interessieren sich für die Methoden der Naturvölker, deren Heiler wiederum öffnen sich für die schulmedizinischen Vorgehensweisen. Lapacho hat sich zum Heilmittel zwischen diesen beiden Welten entwickelt, es wird einerseits als Medikament akzeptiert und andererseits als Wundermittel betrachtet. 

Geheimnisse der Naturvölker

Man benutzt Lapacho in Südamerika schon seit langer Zeit zu medizinischen Zwecken. Angeblich bereiteten schon die Inkas Tee, Tinkturen, Extrakte und Aufgüsse aus der Rinde und den Blättern dieses Baums zu. Die Angehörigen dieses hochkultivierten Indianerstamms bevölkerten ganz Südamerika, das heißt Südkolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile und den Nordwesten Argentiniens. Sie entwickelten Bewässerungsanlagen für den Ackerbau, bauten Straßen, Webereien und Töpfereien. Außerdem fertigten sie außergewöhnliche Goldschmiedearbeiten, wodurch sie Berühmtheit erlangten. Genauso verfügten die Angehörigen dieses Sonnenkults über ein ausgeprägtes medizinisches Wissen, sie erfanden Behandlungsmethoden, die für ein sogenanntes »unzivilisiertes« Volk ausgesprochen präzise waren, und besaßen ein großes Wissen über naturheilkundliche Arzneimittel. Man geht davon aus, dass die Papianipanamacani, die kräuterkundigen Heiler der Azteken, die vom 13. bis zum 15. Jahrhundert in Mexiko lebten, auch die vielfältigen Wirkungsweisen von Lapacho kannten.

Die vielen Nachkommen der Inkas und Azteken, die Indianer des heutigen Südamerika, nutzten die Heilkräfte des Lapacho ebenfalls. Sie erbten das Wissen von ihren Vorfahren. Auch sie setzten die Rinde zur Linderung und Heilung von Verdauungsproblemen, rheumatischen Beschwerden, unterschiedlichen Schmerzzuständen, Tumoren, Blutkrankheiten und vielen anderen Erkrankungen ein.

Neben der medizinischen Anwendung nutzten die Naturvölker das kostbare Holz des Baums vielseitig. Sie verwendeten es zum Bau von Hütten und Booten, stellten daraus Werkzeuge, Schüsseln und Möbel her. Zudem schnitzten sie ihre Bögen aus diesem Holz, so entstand der Name »Pau d’arco« (übersetzt: Bogenholz).

Es gibt viele verschiedene Arten von Lapachobäumen, die sich teilweise in ihrer Erscheinung, aber auch durch ihren Gehalt an Wirkstoffen unterscheiden. Leider war es nicht immer möglich zu erfahren, aus welcher Art die einzelnen Völker und Stämme ihre Medizin herstellten. Da sich die einzelnen Inhaltsstoffe jedoch im wesentlichen sehr ähneln, verzichten wir auf diese detaillierten Angaben. Vielmehr wollen wir im folgenden darstellen, welch vielfältige Anwendungsmöglichkeiten diese Heilpflanze bietet und wie sie genutzt wurde und wird.

Lapacho wird von den Kallawaya schon seit langem eingesetzt, vor allem die Arten, die in den tropischen Gegenden von Bolivien gedeihen. Die Heilkundigen schälen die innere Rinde des Baums heraus und mischen sie mit anderen Heilpflanzen. Mit einem daraus gewonnenen Absud behandeln sie Leukämie und andere Formen von Krebs. Sie verabreichen ihn aber auch bei Gelbfieber, Malaria, Typhus und anderen schwerwiegenden fiebrigen Zuständen. Um Knochenbrüche und andere Verletzungen zu heilen, legen sie Umschläge auf, die sie aus der Rinde – kombiniert mit anderen Heilpflanzen – zubereiten.

In Costa Rica bereitet man aus der Lapachorinde eine Art Tee zu, mit dem Erkältungen, Fieber, Kopfschmerzen und Verstopfungen bekämpft werden. Aus den Blüten, Blättern und Wurzeln des Baums brauen die Heiler einen Absud, der innerlich und äußerlich angewendet werden kann, um den Folgen von Schlangenbissen vorzubeugen.

In Panama behandelt man mit Lapachorinde Furunkel, Ruhr und Heiserkeit. Aber auch zur Heilung von Schnittwunden und vielen verschiedenen Hautproblemen verwendet man sie dort.

In Guatemala stellt man einen Absud aus der Rinde her und verabreicht sie Hunden, um diese damit vor Tollwutinfektionen zu schützen.

In Kolumbien setzt man Lapachotee bei Halsproblemen, Fieber und zur Ausheilung von Magengeschwüren ein. In der Frauenheilkunde verwendet man die getrockneten Blüten und erzielt damit erstaunliche Erfolge bei der Regulierung der Menstruation und der dabei auftretenden Beschwerden. Auch hier besteht eine lange Tradition der volksmedizinischen Behandlung mit Lapacho. Man bekämpfte Krebs, und zwar hauptsächlich, wie in so vielen anderen Regionen, durch die Verabreichung von konzentriertem Lapachotee.

In Mexiko verwenden sie den Aufguss der inneren Rinde von Lapacho zusammen mit den Blättern, um hochfiebrige Zustände zu beseitigen. Den puren Rindentee nehmen sie bei aller Art von Schmerzzuständen ein, während der Tee aus der Wurzel als bestes Heilmittel gegen Blutarmut angesehen wird.

Bei den Huaxteken, einem mexikanischen Indiostamm, findet man ebenso viele interessante und traditionelle Verwendungen des Baums in der Volksmedizin. Aus der Rinde wird eine Spülung hergestellt, die bei Krebs in der Vagina und im Uterus eingesetzt wird. Mit dem Absud der Rinde säubern die Heilkundigen Verletzungen aller Art, er wird aber auch bei Geschwüren und als Teil der Behandlung verschiedener Krebserkrankungen getrunken. Bei allgemeinem Unwohlsein bereiten die Huaxteken ein Bad mit Lapachorinde zu, in das sie zusätzlich noch andere Heilpflanzen hineingeben.

Verschiedene Lapachoarten gedeihen auch in der gesamten Karibikregion, dort verwendet man seine Bestandteile ebenfalls traditionell in der Volksmedizin. Auf Andros, der größten Insel der Bahamas, stellt man eine Art Aphrodisiakum aus den Blüten her, das viele Männer bei Erschöpfung und anderen Schwächezuständen einnehmen. Diese Anwendung finden wir auch auf Trinidad, Tobago und Jamaicirca In der gesamten Region werden die Blätter des Baums in Wasser gekocht, dieser Aufguss wird gegen Kopf- und Zahnschmerzen getrunken, aber auch bei Gonorrhoe verabreicht. Aus der Rinde bereiten sie sowohl Tee als auch ein Tonikum zu, hiermit stärken sie den gesamten Organismus.

Auf der Insel Curaçao trinkt man Tee aus den Lapachoblättem gegen Fischvergiftung. Auch hier kennt man die stärkende Wirkung des Tonikums aus Rinden und Blättern. Auf der Insel St. Kitts bekämpft man mit dem Absud von Rinden und Blättern Erkältungen.

Verschiedene Indiostämme in Venezuela kochen die Rinde zu Tee auf. Die Yanomami trinken ihn zum Beispiel bei Magenschmerzen, die verschiedenste Ursachen haben. Die Warao behandeln mit dem Tee Durchfälle, Ruhr und Skorpionstiche.

Die Bora aus Peru verwenden die Rinde des Lapachobaums gegen schmerzhafte rheumatische und arthritische Zustände, aber auch bei Syphilis, bei Malaria und anderen fiebrigen Erkrankungen, bei Diabetes sowie bei Nieren-, Leber- und Gallenkrankheiten. Wie fast überall in Lateinamerika werden hier ebenfalls Krebs und krebsartige Tumoren mit dem Absud der Lapachorinde behandelt.

Die bereits erwähnten Ayahuasqueros schätzen den Lapacho darum, weil er ihrer Ansicht nach geheimes Wissen besitzt. Sie kombinieren die Rinde des Baums mit der Ayahuascapflanze, nehmen diese Mischung ein und befragen dann den Lapachobaum. Von ihm erwarten die Schamanen Auskünfte über Heilpflanzen, geheime Rituale und Diagnosemethoden.

Lapacho in der Medizin

Ebenso wie in den zuvor erwähnten Ländern verwendete man Bestandteile des Lapachobaums auch in Brasilien und Argentinien in der Volksmedizin. Bis zum Jahr 1967 wurde er jedoch nur von traditionellen Heilem, die mit ihm viele Krankheiten behandelten, beachtet. Dann kam die Wende, das öffentliche Interesse erwachte.

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