Einzeltherapie

Jeder Mensch kommt mit einer Reihe von natürlichen Grundbedürfnissen auf die Welt. Das Neugeborene und spätere Kind bis hinauf zum Alter von vielleicht 20 Jahren braucht dringend, dass ihm seiner biologischen und emotionalen Entwicklung gemäß begegnet wird. Jeder will erleben, dass seine Existenz eine Bereicherung für die Eltern darstellt. Jeder muss seine Bedürfnisse über bloße Nahrung und Körperpflege hinaus gestillt bekommen: Hautkontakt, menschliche Wärme, gesehen und verstanden werden … Und er will die/der sein, die/der er ist, anstatt das, was andere von ihm erwarten. 

Die meisten Menschen jedoch wachsen in einem Klima auf, in dem etwas davon nicht möglich ist und ihm nichts anderes übrig bleibt, als Grundbedürfnis zu leugnen. Um das auszuhalten, muss er sich selbst glauben machen, dass er dieses Bedürfnis gar nicht hat.

Das erzeugt Wut, die in der Regel unterdrückt werden muss und die Wurzel für Autoaggression ist. Diese unterdrückte Wut ist der Quell von chronischer Unruhe und Ängsten. Scham ist eine Möglichkeit, sich mit all diesen unliebsamen Gefühlen zu arrangieren. Daraus entsteht Selbstkritik: »Wäre ich nicht so bedürftig …«, »Bräuchte ich nicht so viel Aufmerksamkeit …«, bis hin zu Selbstabwertungen wie »Kein Wunder, dass aus mir nichts wird …« oder gar Selbstvernichtung: »Du hast es nicht verdient …«

Um damit fertigzuwerden helfen Zwangshandlungen, Alkohol, Medikamente und andere Drogen. Psychische und körperliche Krankheiten sind Erscheinungen, die einerseits aus all dem entstehen können, andererseits als Ablenkung dienen, den Ursachen nicht begegnen zu müssen.

Manche Traumatherapien setzen darauf, die ursprünglichen traumatischen Erfahrungen aufzuspüren und noch einmal zu erleben, eine Art Retraumatisierung, in der Annahme, dass ein Bewusst-werden der Ursachen die Folgen überfüssig macht. Dagegen spricht jedoch, dass diese Vorgehensweise einen erheblichen Stress bedeutet und die Gefahr birgt, das Nervensystem noch weiter aus dem Gleichgewicht zu bringen. Oft bestätigt sie den Menschen in seiner Scham oder treibt ihn sogar noch tiefer hinein.  

Mein Angebot ist zu erforschen, was dem aktuellen Herzenswunsch (zum Beispiel weniger Stress zu empfinden, eine gesunde Beziehung zu führen, eine bereichernde Intimität zu erfahren) im Wege steht. In der Regel stößt man sehr schnell auf ein Kerndilemma (»Ich möchte vertrauen, aber ich habe Angst davor.« »Ich will erfolgreich sein, aber ich wage mich nicht, mich zu zeigen.« »Ich will mich entspannen können, aber ich bin mir sicher, dass die Welt gefährlich ist.«)

Diese Kerndilemmata speisen sich aus einengenden Überzeugungen. Sie zu entdecken und anzuerkennen ist die Voraussetzung dafür, dass sich das eigene Erleben ändern kann. Diese Selbsterforschung im Hier und Jetzt geht damit einher, innere Ressourcen zu entdecken, die man vorher nicht wahrgenommen hat. Die eigenen Bindungsmuster und das Bindungsverhalten werden bewusst. Auch der Körper und seine unwillkürlichen Reaktionen werden mit einbezogen und als Quelle in den Heilungsprozess mit einbezogen.

Früher war ich ein anderer – heute bin ich derselbe

Therapie ist für mich weit mehr als das bloße »Wunden heilen«. Ich begleite Menschen, damit Sie besser verstehen lernen, wie sie ihre Erfahrungen organisieren. Das führt sehr oft dazu, dass sie mit sich und ihrem Leben, selbst mit ihren »Symptomen« mehr in Frieden sein können. Oftmals verschwinden sogar langjährige Beschwerden. Im Idealfall ist es Menschen mit Hilfe von Therapie möglich, nicht länger in den Rückspiegel zu starren und sich zu wundern, wohin das Leben sie getrieben hat, sondern das Leben beim Lenkrad zu packen und mehr und mehr selbst zu steuern. Ein Gefühl der Wirksamkeit setzt ein, Selbstbestimmung, Lebenskraft, Freude und Glück …

Arno Gruen sagt so etwas wie: »Wir kommen als Original auf die Welt und sterben als Kopie.« Mit meinem Therapieangebot möchte ich dem entgegenwirken, sodass Sie am Ende sagen können: »Jetzt bin ich ich selbst!«